Ein paar Hintergründe

Dada Chi Portrait

Gerade bin ich auf dem Weg zu einer Raumreinigung. Dazu gibt es einiges zu erzählen! Zum Beispiel, dass es zwei Arten der Reinigung gibt. Die erste ist diejenige, die viele auch zuhause praktizieren; so, wie wir den Staub aus unseren physischen Räumen fegen, fegen wir dabei hängengebliebene Gedanken- und Emotionsfetzen aus den metaphysischen Räumen.

Die zweite Art wird nur von Magiern jeglicher Art, wie beispielsweise Schamanen und Hexen, praktiziert. Bei dieser Art geht es um einen Eingriff in die Energiematrix des Ortes selbst. So wie jeder Mensch seine Geschichte hat, hat auch jedes Gebäude seine Geschichte, sowie das Land, auf dem dieses Gebäude steht. Arbeiten wir mit der Energiematrix, ist höchstes Können erforderlich, denn wir müssen uns absolut sicher sein, zu wissen, welche Energien hier fremd sind, das Feld verunreinigen. Und wir müssen stark genug verankert und verbunden sein, um die Matrix manipulieren zu können.

Wie viele Schamanen anderer Traditionen trage ich zu Wirkungen wie heute mein spezielles Gewand. Da ich eine städtische Schamanin bin, und viel in den urbanen Betongegenden von Grossstädten zum wirken komme, ist mein Gewand von Kopf bis Fuss schwarz. Die Farbe schwarz lässt keine äusseren Energien durch, und zentriert einen so mehr in der eigenen Kraft. Wichtig ist dabei natürlich, sich selbst erst in einen reinen Zustand zu versetzen, bevor man das Ritualgewand anzieht.

Hierzu ein kleiner Abschweif zu Farben im Ritual: für meine Tattoo Rituale trage ich auch stets schwarz, weil sich bei meinen Klienten viel Energie löst, die nicht in mich gelangen soll, sondern durch mich und Spirit während und nach dem Ritual transformiert wird. Bei den Ausbildungen gilt das gleiche Prinzip, weil ich den Teilnehmern beibringe, mit ihrem Chi zu wirken und sich zu tätowieren, was auch einiges an Energie zum transformieren löst.

Rede ich hingegen von meiner Web-App, meinem Buch, oder schreibe Poesie, trage ich ein Spektrum an Farben. Denn diese Dinge sollen verbinden, nicht nur den Nutzer / die Leserin mit sich selbst, sondern auch uns alle miteinander, mit dem Leben und der Welt. 

Damit ist nicht gemeint, dass das Wirken, bei dem ich schwarz trage, nicht auch eine verbindende Wirkung hat. Nur ist diese Arbeit direkt am Menschen selbst, in der menschlichen Haut drin, wohingegen das Wirken, bei dem ich Farbe trage, kollektiv schwingt. Unterrichte ich beispielsweise „nur“ das Wirken mit Chi, ohne den Handpoke Tattoo Anteil, trage ich auch Farben.

Schwarz gibt es in der Natur nicht. Was wir mit dem menschlichen Auge als schwarz wahrnehmen, ist sehr stark zusammengepresstes dunkelblaues Pigment. Der Grund, warum Städter öfter schwarz tragen als Menschen vom Land hat mit der Abgrenzung dieser Farbe zu tun, welche in kleineren Gemeinschaften nicht nur unnötig, sondern sogar hinderlich wirken kann. Ist es nicht interessant, dass wir, je mehr wir uns in künstlichen Umgebungen bewegen, auch künstliche Farben bevorzugen?

Die trennende Frequenz von schwarz ist übrigens der Grund, warum zu Hochzeiten und bei Zeremonien (zB Ayahuasca) kein schwarz getragen werden sollte. Beide Zeremonien drehen sich um das Element der Vereinigung; hier hat Trennung keinen Platz.

Weiss ist hier übrigens nicht das Gegenteil von schwarzer Kleidung; das Gegenteil wäre komplette Nacktheit. Es hat schon auch seine spirituellen Gründe, warum „zivilisierte“ Menschen selten nackt in der Öffentlichkeit sind; es ist physiologisch nicht sicher, sich mit derart vielen Menschen zu verbinden, wie wir dies tun würden, wenn wir nackt durch eine Grossstadt liefen.

Und doch hat all diese Künstlichkeit natürliche Grundlagen; blau, die Grundlage von schwarz, ist natürlich. Sand, die Grundlage von Beton, ist natürlich.

Im Bild siehst Du mich in meinem „traditionellen“ Gewand. Einerseits trage ich zu Reinigungen stets den Hoodie, den ich vor einigen Jahren herausgebracht habe. Das Symbol darauf und die Bänder darin sind weiss; sie zentrieren mein Wirken noch mehr.

Das Symbol lässt das Chi in dem Raum, in dem ich mich befinde, klarer fliessen, genauso wie mein eigenes. 

Dazu trage ich den Astral Key „Schutz“ aus Stahl. Messing wäre hier unangebracht; zu weich. Messing trage ich dann wieder, wenn es farbig sein darf. 

Nach Betreten des Raumes chante ich; ist die Melodie sehr arhythmisch, gibt es viel zu tun. Ist sie nur leicht gestört, weniger. Gesang ist das wichtigste Werkzeug in meinem Kasten; mit ihm kann ich Schwingung aufspüren, mich auf sie einstimmen, um sie dann in die Transformation einzuladen. 

Niemals arbeite ich gegen etwas, denn es gibt keine Gegner. Es gibt Dissonanzen, und es gibt Resonanzen. Alles, was ist, hat eine Daseinsberechtigung – sonst wäre es nicht. Lasse ich mich auf die Energien ein, lassen sie sich auf mich ein. Und transformieren freiwillig in Dimensionen, die ihnen und den Menschen dienlicher sind als der Raum, in dem sie irgendwie gelandet sind.

Erst als Abschluss der Reinigung wird erst mit weissem Salbei, dann mit Palo Santo geräuchert. Dies ist nicht die eigentliche Reinigung, sondern vielmehr eine Art Imprägnierung der Energie, die wiederhergestellt wurde.