Oiehatlotl

Oheialotl

Dieses Symbol erzählt die Geschichte des Netzes und seiner Weber. In allen alten Kulturen gibt es eine Geschichte über eines oder mehrere mythische Wesen, die das Schicksal der Menschen und des Universums bestimmen, indem sie die Schicksalsfäden zusammenweben oder entknoten.

In der nordischen Mythologie sehen wir hier die drei Nornen, welche ich gerne Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nenne, und die am Fusse des Weltenbaumes Yggdrasil sitzen, um die Schicksale der Menschheit sowie aller Bewohner der Welten des Yggdrasil zu weben. In Süd- und Zentralamerika begegnet uns die Grosse Spinnengöttin, welche das Netz spinnt, indem sich alles Leben abspielt.

Spinnen halte ich für eine tolle Metapher, denn wir alle weben das Netz unseres Lebens, und zwar aus uns heraus. Der Faden, aus dem wir unser Lebensnetz spinnen, entsteht, wie bei der Spinne, aus uns; das heisst, was wir denken, fühlen, und vorallem glauben, hat einen wahnsinnig grossen Einfluss auf die Qualität und Schönheit unserer Fäden und somit auch auf unser gesamtes Netz.

Seit meiner Geburt sehe ich das menschliche Wesen als ein Netz in einem Netz in einem Netz. Je älter ich werde, desto klarer kann ich mein Netz wahrnehmen, reinigen, flicken, neu weben. Anders weben, schöner weben, lieber weben. Ich bin absolut davon überzeugt, dass das Leben auf der Erde eine Webmeisterschule ist.

Und dafür steht Oiehatlotl; es unterstützt uns darin, uns aus den Netzen, die nicht mehr förderlich für uns sind, zu befreien, ermächtigt uns, unser eigenes Netz zu erkennen, inspiriert uns, ein für uns selbst stimmiges neues Netz zu weben, und beschützt uns auf dieser Reise zu einem authentischeren, erfüllenderen Leben.